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Meerforellen: Ich gebe auf

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So, das wars jetzt, es reicht. Genug der Demütigung, salmo trutta trutta. Ich werde wegen dir nicht mehr frieren. Nicht in der Wathose, nicht im Bellyboat, nicht im Kayak. Ich werde nicht mehr vor einer Schicht in der Redaktion eine Stunde durchs ländliche Mecklenburg an die Ostsee fahren. Ich werde meine Wochenenden nicht mehr opfern. Nicht genug, dass du nicht angebissen hast. Ich hab dich ja nichteinmal gesehen, all die Male.

Selbst die lieben Mitfischer, die ich öfters traf, haben während meiner Anwesenheit jedenfalls nie etwas gefangen. Für das Unglück, das ihnen meine Anwesenheit offenbar bescherte, entschuldige ich mich hiermit ausdrücklich. Gut, einer faselte, gerade aus dem vier Grad kalten Wasser kommend, etwas von zwei 60cm-Tieren, die ihm – gaaaanz knaaapp – von der Fliegenrute ausgestiegen seien. Dabei hatte er einen durchaus leicht irren Blick in den wohl nicht nur vor Kälte glasigen Augen. Seine Garnelenfliege sah auch noch aus wie frisch gebunden.  

Ich habe alle Köder ausprobiert. Am Ende habe ich aus lauter Verzweifelung weit draußen mit barschgetigerten Wobblern aller Größen und Tauchtiefen geschleppt und im zwanzig Zentimeter tiefen Krautwasser Garnelenfliegen gezupft. Ich habe Wassertemperaturen gemessen, Windstärken- und Richtungen studiert. Bücher gekauft, gelesen, angewendet. 

Mein Respekt gehört an dieser Stelle den Nordlichtern und nordlichtigen Binnenbewohnern, die die Mefos offenbar verstanden haben – und ihres Fangs mächtig sind. 

 

Meerforelle

Meerforelle, markiert. Wissenschaftler sind sooo glückliche Menschen.... von flickr

 

 

Liebe Meerforelle, brat dich doch selbst. Ich kehre zu den schönen Dingen zurück: Von Schwerin nach Leipzig. Vom Arbeiten zum Studieren. Und von der sinnfreien Suche nach Meerforellen zum äschigen Fliegenfischen an der Zschopau und dem fast Grill-anschalt-sicheren Spinnfischen auf Hecht. Und wenn ich noch Mal nach Boltenhagen fahren sollte, dann nur, um Matjesbrötchen im Strandkorb zu essen. Ganz sicher.

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